Wenn Heilige in den Ruhestand gehen
Wenn Kirchen profaniert, also geschlossen werden müssen, werden deren Statuen, Altäre, Beichtstühle und weiteres Inventar an andere Gotteshäuser verteilt. Findet sich hierfür zunächst kein Abnehmer, so landen die Gegenstände von kleinen Kerzenständern bis hin zu Gemälden mit mehreren Metern in der Diagonale zunächst in sogenannten Depotkirchen. Eines dieser profanierten Gotteshäuser des Erzbistums Paderborn, welches zu einer Depotkirche umfunktioniert wurde, befindet sich im sauerländischen Attendorn. Diese musste nun selbst aufgrund eines Gebäudeabrisses weichen und zuvor vollständig geräumt werden.
Die Depotkirche in Attendorn fungierte seit einigen Jahren als Zwischenlager für Kircheninventar, welches künftig in einer Lagerhalle in Paderborn untergebracht wird. Den Transport des sensiblen Umzugsguts übernahm dabei die Hartmann International Umzug & Projektlogistik. Schwere, antike und hochempfindliche sowie zerbrechliche Gegenstände wie Gemälde, Beichtstühle, Kirchenfenster, Statuen oder Kanzeln wurden sicher verpackt und zum 135 km entfernten Lager transportiert. Ein Team aus sechs Möbelpackern reiste hierzu an drei Tagen in der Woche mit zwei LKW inkl. Anhängern nach Attendorn, um das Inventar zu verpacken und fachgerecht zu verladen. Jeweils am Folgetag fuhr das Team rund drei Stunden zurück nach Paderborn, um das Umzugsgut am neuen Lagerstandort anzuliefern.
Knapp drei Wochen wurden für den Projektumzug mit einem Volumen von insgesamt 21 Wechselkoffern benötigt. Viele Teile sind Einzelstücke und bedürfen deshalb besonderem Schutz. Was mit den ausgedienten Gegenständen passiert, ob und in welcher Form sie eine neue Heimat finden, das liegt beispielsweise in den Händen von Kunsthistorikerin Ulrike Frey: „Bei Anfragen aus Kirchengemeinden entscheiden wir in Abstimmung mit unseren Fachbehörden, etwa dem Bauamt, welche Inventarstücke einer Wiederverwendung in neuem Zusammenhang zugeführt werden können“.
Hartmann International ist bereits durch zahlreiche Projektumzüge ein ausgewiesener Experte für den sicheren Umgang mit den sensiblen Umzugsgütern des Paderborner Erzbistums, weshalb erneut die Wahl auf das Team von Sabine Hartmann fiel. Ulrike Frey begründet die Entscheidung wie folgt: „In enger Kooperation mit unseren Museumstechnikern Bernd Fieseler und Manfred Schniedermeier funktionierte die Zusammenarbeit und das Handling der z.T. hochsensiblen Objekte vertrauensvoll und reibungslos, darum Hartmann International“.